Schöne Geschichte von Ylvis

Im März 2020 habe ich in der Berger-des-Pyrenees-Gruppe bei Facebook Ylvis Foto durch Zufall entdeckt.
Eine Dame, die sich im Tierschutz engagiert war irgendwie auf sie gestoßen. Sie sah aus wie mein Caillou (damals 14, ein Berger des Pyrenees) als Baby. Ich wollte gar keinen 2. Hund aber mich hat das Foto nicht mehr losgelassen.
Also, schnell den Mann überredet und Zack, Bewerbung abgeschickt. Michaela Littmann rief mich an und alles war geklärt, Ylvi (damals noch Cici) durfte kommen.
Am 5.6. nachts nahmen wir sie in Empfang. Sie drückte ihre große Nase ganz neugierig durch die Transportbox und war ganz ruhig und lieb auf dem Transport nachhause. I
ch hatte verabredet, die erste Nacht mit ihr unten im Wohnzimmer zu schlafen. Es war ja alles neu für sie. Ein Haus, Türen, Fußboden, Garten, wir sowieso. Als ich mich aufs Sofa gelegt habe, beäugte sie mich vorsichtig, dann sprang sie hoch und legte sich in meinen Arm. Das hat mich umgehauen! So nach dem Motto: Ich MUSS ja vertrauen, vielleicht geht es gut…. Unglaublich mutig von ihr.
Am nächsten Tag lernte sie Caillou kennen, das lief auch alles gut ab. Der alte Herr war natürlich nicht begeistert, Ylvi fand ihn toll. Nach einer Woche hatten sich beide an die neue Situation gewöhnt und Ylvi hat wahnsinnig viel von ihm angeschaut und gelernt. Er war zu dem Zeitpunkt schon sehr krank. Im Endeffekt hatten beide noch drei Wochen miteinander bis Caillou am 25.6. von seinen Schmerzen erlöst werden musste.
Ylvi hat das gut verdaut, ich denke, sie wird ja gemerkt haben, dass er alt und krank war.
Nun ist sie seit 2 Jahren bei uns, als sie kam war sie 5 Monate alt. Ohne Muttertier ganz allein aufgegriffen und in die Tötung gesteckt worden. Von dort aus kam sie in den Shelter. Man merkt ihr an, dass sie nicht sozialisiert wurde. Vieles kennt sie schlichtweg nicht. Gassigänge waren lange fast nicht möglich weil sie sehr ängstlich war. Ich war auch manchmal wirklich genervt, das gebe ich offen zu.
Wenn man trainiert und geduldig ist, dann aber eine Phase nur aus Rückschritten besteht, das ist schon hart. Aber wir haben uns durchgekämpft und heute ist sie eine ganz tolle, fröhliche und liebe Hündin. Sie ist sehr liebebedürftig, folgt mir auf Schritt und Tritt. Kuschelt gern und schläft auch gern mit im Bett oder davor. Sie ist ein charmanter Kasperkopf, leider mit Jagdinstinkt, sodass sie meistens an der Leine bleiben muss. Wenn man etwas nicht will, muss man nur ganz leise „Nein“ murmeln und sie macht das nie wieder. Wenn sie nicht bellen soll und man ihr das sagt, bellt sie nicht. Sie ist außergewöhnlich feinfühlig und höflich. Aber auch manchmal eselig und charakterstark. Für uns ein Traumhund! Sie hat mir sehr über Caillous Tod hinweggeholfen.
Wir sind unglaublich dankbar für unsere süße Motte.