Muffin im Glück

Wie ein Wirbelwind in unser Leben stürmte….

Die Wunden waren noch so tief und der Schmerz noch so präsent und eigentlich war die Überlegung nach dem Tod unseres Snoopy`s erst einmal eine Hundepause zu machen.
Aber die leere war vor allem für mich kaum zu ertragen.
In der Vorstellung für irgendwann in der Zukunft zu schauen was es für Möglichkeiten gibt, landete ich über Facebook in einer Gruppe für die Vermittlung kleiner Hunde aus dem Tierschutz …..

Und Tage später war da dieses Bild, nicht wirklich scharf, aber doch so das das es mein Innerstes irgendwie total berührte. Eine kleiner zauseliger Hund mit riesengrossen Kulleraugen und ich wusste sofort, dass er zu uns passen würde.
Gefunden irgendwo auf freiem Feld, unerwünscht in so jungem Alter und dann im Shelter aufgenommen… das brachte mein Herz endgültig zum Schmelzen.
Nachdem auch mein Mann und meine Tochter total angetan waren von ihm und ausgeräumt war, ob es wirklich jetzt schon der richtige Zeitpunkt ist, nahm ich Kontakt zum Verein auf.

Als Vermittlerin hatte ich Tine am Telefon und schon unser erstes Gespräch dauert recht lange und wir hatten wohl beide zum Schluss ein recht gutes Gefühl bei der Sache.
Es kam der Papierkram und wir bewarben uns hochoffiziell um den kleinen Nelu.

Ein paar Tage später die Vorkontrolle und noch am selben Abend kam der Anruf von Tine, dass wir Nelu bekommen sollten.

Wir bereiteten alles vor, bekamen Infos und konnten es kaum abwarten. Tage davor kam das ok vom Tierarzt vor Ort: alles ok, er ist fit, munter und reisefähig.

Und dann war da auch mit einem Mal beim Blick auf sein Bild die Eingebung ….. er ist ein “Muffin”, süss und niedlich.

Der grosse Tag kam und wir fuhren zu dritt recht aufgeregt nach Ettlingen zum Meeting Point. Der Ablauf war theoretisch klar und es kam auch in der Praxis genauso. Der Transporter kam und wir bekamen den kleinen Mann in der Box ins Auto geladen und starteten Richtung zuhause. Kaum das wir auf der Autobahn waren stimmte er ein ohrenbetäubendes Gebell an und beruhigte sich nur langsam.

Zuhause angekommen öffneten wir ihm die Box und nach kurzer Zeit kam er heraus hat etwas getrunken und gefressen und sich auch erleichtert. Ansonsten war er extrem scheu und ängstlich und wir konnten uns ihm noch nicht einmal nähern um ihn von der Leine zu befreien.
Die erste Nacht war anstrengend, ich “schlief” bei ihm im Wohnzimmer, damit wenigstens mein Mann und unsere Tochter in Ruhe schlafen konnten. Er war sehr unruhig und irrte ängstlich durchs Wohnzimmer die Leine hinter sich her schleifend.

Am nächsten Morgen fasste ich irgendwann beherzt zu, um wenigstens die Leine und das Etikett des Geschirrs abzunehmen und siehe da, nach anfänglichem protestieren kuschelte er sich in meinen Arm und entspannte wohl zum ersten Mal so richtig.

Es dauerte dann noch ein / zwei Tage bis er sich von uns dreien anfassen liess und dann war das Eis gebrochen. Er konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Vor allem mir wich er nicht mehr von der Seite. Allem fremden gegenüber war er aber extrem ängstlich und skeptisch.
Aber wir konnten von Tag zu Tag mehr erleben, wie er sich immer mehr an uns orientierte und so auch die Angst in den Hintergrund trat.

Er ist 5kg pure Lebensfreude, ein Zwerg gepaart mit einer Springmaus.
Heute, sieben Wochen nach seinem Einzug ist es so, als ob es nie anders gewesen wäre. Er wirbelt durch die Wohnung und man kann ihm ansehen wie wohl er sich fühlt. Er muss noch einiges lernen und auch noch einiges an Angst vor ungewohnten Situationen, Hunden und Menschen abbauen.
Aber das wird schon und wir besuchen nun eine Hundeschule wo er bereits nach zwei Stunden Quanten Sprünge macht.

ABER nicht nur er fühlt sich wohl, auch wir Menschen fühlen uns wohl mit ihm.

Er tut uns gut und er ist in Windeseile ein Familienmitglied geworden das nicht mehr wegzudenken ist. Wir tragen unseren Snoopy im Herzen und unser Muffin wirbelt durch die Wohnung und hat ebenso einen Platz in unserem Herz.

Es hätte nicht besser kommen können!