Hallo … ich würde euch gerne meine Geschichte erzählen, aber ich muss euch warnen … ich bin nicht sehr gut darin, mich kurz zu fassen:
meine erste Hündin aus dem Tierschutz bekam ich, weil ich mir als Alleinerziehende dachte, dass es für meinen Sohn u. mich gut wäre, wenn da noch jemand zwischen uns wäre, damit mein Sohn noch jemand anderen hat, wenn er mal sauer auf mich ist, o. Frust hat o. ähnliches … soweit der Plan; nachdem ich bereits mit spanischen Hunden Kontakt hatte, sollte es eine Spanierin sein, nicht älter als 5 Jahre alt u. ein kleiner Hund, damit auch mein Sohn problemlos mit ihm Gassi gehen kann u. … ich wollte eine Hündin, keinen “an die Wandpinkler”.
Über eine Tierschutzorganisation übers Internet bin ich dann auch fündig geworden u. es kam zu einer Vorkontrolle u. dann zum Einzug meines Seelenhundes Pauline, die sich allerdings von Anfang an an mich gebunden hat u. meinen Sohn zwar als Teil ihres Rudels ebenfalls liebte, aber verbunden war sie ganz u. gar mit mir u. sie war es auch, die mir alles beibrachte, was ich noch so über Hunde zu lernen hatte …; ich hatte zwar als Kind einen Schäferhund, an dem auch meine jüngeren Geschwister Laufen lernten, aber tatsächlich hatte ich noch eine Menge zu lernen; Pauline hat mich 14 Jahre lang überall hin begleitet u. nachdem sie 2 mal an der Leine gebissen wurde, lief sie auch nur noch frei, ohne Leine … wartete geduldig vor dem Bäcker o. auch stundenlang im Vorraum, wenn ich beim Arzt war; Restaurantbesuche o. Besuche bei Freunden u. Familie waren nie ein Problem u. sie blieb auch alleine, wenn ich sie aus irgendwelchen Gründen nicht mitnehmen konnte; 14 Jahre hat sie mich auf Schritt u. Tritt begleitet, hatte sie mich immer u. jederzeit im Blick u. dann war sie plötzlich nicht mehr da u. meine Sehnsucht nach ihr u. meine Trauer hat mich so überwältigt, dass ich fast daran zerbrochen wäre u.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mir jemals wieder einen Hund anschaffen würde … eine Katze vlt. … aber nie wieder einen Hund, weil Pauline so besonders war u. wir so stark miteinander verbunden, dass sie förmlich auf meine Gedanken reagierte u./o. meine Tränen ableckte, bevor ich sie überhaupt vergießen konnte; u. dann … während dieses Trauerjahres, beschloss mein Sohn auch noch, dass es mit 22 Jahren, endlich Zeit wurde auszuziehen, was für mich ebenfalls einen Umzug bedeutete u. natürlich war das auch das Jahr, in dem ich mich von meinem Freund trennte, mit dem ich ebenfalls 14 Jahre zusammen war … aber so ist das ja immer, wenn es kommt, dann knüppeldick.
Ich tue mich grundsätzlich schwer mit Veränderungen … das dachte ich zumindest u. es war unvorstellbar für mich, nach 22 Jahren mit meinem Sohn, 14 Jahren mit meinem Freund u. mit Pauline, plötzlich ganz alleine u. nur noch für mich selbst verantwortlich zu sein … nicht mehr u. von niemandem mehr gebraucht zu werden …. gruselig …; aber erstens kommt es immer anders u. zweitens als man denkt u. der Umzug in meine eigene Wohnung, in einen anderen Stadtteil entpuppte sich letztlich als Segen, denn ich stellte plötzlich fest, dass ich in all den Jahren, in denen es um alle anderen ging, mich selbst völlig aus den Augen verloren hatte u. es war toll meine Wohnung zu meinem eigenen kl. Reich zu machen u. es in vollen Zügen zu genießen.
Ich stellte bald fest, dass ich einen Stadtteil gewählt hatte, der a) ausgesprochen Hundefreundlich ist u. b) die Menschen hier unglaublich nett, freundlich, humorvoll u. mitteilsam sowie hilfsbereit sind; aber irgendetwas fehlte … also vlt. doch eine Katze ? … aber mit Katzen kenne ich mich so gar nicht aus u. außerdem hatte ich völlig verdrängt, dass sowohl mein Sohn, als auch meine Schwester eine Katzenallergie haben …mhm … also vlt. doch … irgendwann … eventuell… vlt. … einen Hund ? … der Gedanke war noch gar nicht so greifbar, da schaltete sich das Universum ein u. schickte mir über facebook ein Video v. Tierschutzverein “Wir retten Hunde e.V.” u. in diesem Video sah man einen kl. Hund, dem ein Leckerli angeboten wurde u. der ganze Hund wollte dieses Leckerli, aber die Angst war größer u. er schaffte es einfach nicht drei Schritte auf die ausgestreckte Hand mit dem Leckerli zuzugehen u. dieses Video hat mich tief im Innersten berührt, denn mit Angst kenne ich mich aus u. mit Tierschutzhunden auch u. ich habe die Zeit, das Geld u. die Möglichkeiten zu helfen.
Ich dachte, na ja … der Hund ist so süß … der wird eh schon jemanden gefunden haben, aber es kann ja nicht schaden sich zu informieren; also rief ich die angegebenen Telefonnummer im Oktober an u. wurde sofort darüber informiert, dass es a) leider noch keinen Interessenten für besagten Hund gibt u. b) die Winter in Rumänien bitterkalt sind … wie die Zustände in einem Shelter sind u. dass diese nicht im mindesten mit unseren Tierheimen vergleichbar sind, da sie privat betrieben u. auf Spenden angewiesen sind; das war das erste Mal, dass ich tief beeindruckt war von der Kompetenz, dem Einsatz u. der umfassenden Information durch die o.g. Tierschutzorganisation, aber es kam noch besser; innerhalb von 24 Std. kam es zur Vorkontrolle, eine Vorkontrolle wie ich sie nie zuvor erlebt habe, denn es wurde nicht nur meine Wohnung überprüft, nein, mir wurde auch genaustens erklärt, worauf ich mich tatsächlich einlasse, wenn ich mir einen Angsthund aus Rumänien zulegen möchte, aber mir wurde auch gesagt, dass ich mit Problemen, falls welche auftreten sollten, nicht alleine gelassen werde …
Angefangen über eine Adoptantenbroschüre, die nochmals im Detail darauf eingeht, wie Angst u. Panik sich bei dem Hund auswirken können u. wie man damit umgehen soll … über Buchtipps …bis zu einem Reisechat, der ins Leben gerufen wurde, damit wir jederzeit wissen, wo unsere Fellnasen gerade sind u. wann mit ihrer Ankunft zu rechnen ist; im chat, der immer noch … 3 Wochen nach Ankunft unserer Lieblinge existiert werden wir beraten u. unterstützt von einer Tiertrainerin, einer Tierärztin, der Paten unserer Hunde u. können uns auch untereinander austauschen; ich bin nach wie vor beeindruckt u. kenne keine vergleichbar agierende Tierschutzorganisation, die so umfassend u. nachhaltig für ihre Tiere u. deren neue Familie da ist u. Hilfestellung leistet, wenn gewünscht u./o. erforderlich i. S. Tierarztbesuche, Ernährung, Sicherheitsgeschirr (das sogar mit dem Hund mitgelierfert wird), Stubenreinheit, etc. … keine Frage bleibt unbeantwortet u. kein Fortschritt unkommentiert u. es fühlt sich fast so an, als wenn man selbst adoptiert worden wäre … wenn man das will ….
Dann am 20.11.2021 war es soweit u. ich war so aufgeregt wie ich es seit der Geburt meines Sohnes nicht mehr war u. auch hier wurden wir begleitet … mit genauer Wegbeschreibung zum Treffpunkt … mit den aktuellen Coronaregeln … wie wir uns verhalten sollen bei der Übergabe u. wenn wir unsere Fellnase bei uns zuhause haben … u. immer mit dem Hinweis auf die besondere Situation unserer Neuzugänge; u. … weil wir auf das, was im schlimmsten Fall passieren könnte, so gut vorbereitet wurden, sind uns natürlich auch die kleinsten Fortschritte u. die größten Erfolge sofort ins Auge gesprungen, die unsere neuen Mitbewohner so mit sich brachten.
Meiner Einer kam als Ricky aus Rumänien u. wurde von mir in Filoux umgetauft … a) weil meine kl. Schwester Ricci heißt u. b) weil ich bereits in dem Video erkennen konnte, dass meiner Einer den Schalk im Nacken hat u. super neugierig ist, aber davon war natürlich am 20.11. erst mal nichts zu sehen u. von ihm auch nicht viel, d.h. raus aus der Transportbox … rein ins Badezimmer u. unter das Waschbecken u. nicht gucken, denn wenn ich sie nicht sehe, dann sieht sie mich vlt. auch nicht …; die ganze Wohnung war mit Wickelauflagetüchern gepflastert, falls er mal muss u. ich habe mich vorsichtig genähert, um ihm eine Schüssel mit Trockenfutter u. Wasser hinzustellen u. dann habe ich ihn erst mal ankommen lassen …; am nächsten Tag habe ich dann sein Trockenfutter hinter mir fallen lassend mit ihm die Wohnung erkundet …u. ab da ging es nur noch steil bergauf; die zweite Nacht verbrachte Filoux bereits mit mir im Bett u. hatte auch bereits Leckerchen aus meiner Hand genommen u. so wie ich ihn drinnen auf mich zukommen ließ, so habe ich mich draussen seinem Tempo angepasst …d.h. am Anfang kamen wir so gut wie nicht von der Stelle u. ich hatte auch den Eindruck, dass er bereits seine Flucht plant, da er eine Vorliebe für überdachte Ausfahrten u. Hauseingänge entwickelte … die ersten Tage; u. tatsächlich hatte mein Kleiner Angst vor allem … Autos, Menschen, Rollstühle, Gehhilfen, Schirme, Gehstöcke, Männer, u. Hunde … jeder Größe, jeder Farbe u. sogar schon, wenn er sie hörte u. ich sie noch nicht mal sehen konnte … draußen sein Geschäft zu verrichten …keine Chance u. selbst wenn gerade akut nichts da war, was ihn erschrecken könnte, wurde der Rückweg ständig gecheckt so wie auch ich täglich mehrmals abgeschnuppert wurde, um ja meinen Geruch jederzeit verifizieren zu können; Gott sei Dank hatte ich keinerlei Erwartungshaltung an meinen Einen … nur an mich … nämlich ihm alle Zeit der Welt zu geben, um anzukommen, sich sicher u. geborgen zu fühlen u. nach u. nach seine Ängste zu überwinden …; u. siehe da … Stand von heute: drinnen zeigt sich mehr u. mehr seine Persönlichkeit, d.h. er lernt schnell, ist extrem neugierig u. stellt gerne alles mögliche an, z.Bsp. klaut er gerne meine Hausschuhe, erst einen, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, dann den zweiten, um mich zu sich zu locken u. dann macht er eine Judorolle, d.h. er dreht den Kopf ein, rollt sich über die Schulter ab, liegt dann auf dem Rücken u. möchte gestreichelt werden u. höre ich zu früh damit auf, kommt die Pfote zum Einsatz u. reicht das nicht, die zweite Pfote, so dass er meine Hand in der richtigen Position zum Bauchkrabbeln hält u. dabei schaut er mich verschmitzt an, als würde er sagen: “geht doch … warum nicht gleich so …”; bevor ich ihm beibringen konnte, dass der Wohnzimmertisch zwar auf Höhe seiner Schnauze ist, die dort aber nichts zu suchen hat, hat er mein Knäckebrot so gekonnt abgeleckt, dass es normalerweise nicht aufgefallen wäre, dass er dran war u. als er erwischt wurde, hat er sich geschämt, nicht etwa dafür, dass er am Knäcke dran war, sondern dafür, dass er erwischt wurde … ein Filoux eben … mein Filoux eben; u. draussen gibt es jetzt schon 2-3 Hunde, die er mag u. die er sogar von sich aus zum Spielen auffordert … andere, denen er sagt, wenn sie ihm zu nahe kommen u. wieder andere, denen er aus dem Weg geht, bzw. wo wir einfach stehen bleiben u. warten bis sie ihrer Wege gehen u. er ist seit 1 Woche stubenrein u. er ist ein Jäger u . hat mir bereits unzählige Mäuselöcher gezeigt u. geht bevorzugt mit der Nase am Boden Gassi u. wenn er etwas Spannendes riecht, geht die Rute hoch u. eine Pfote verharrt in der Luft … sehr interessant; … u. ich freue mich schon darauf, was er mir alles zeigen kann, wenn wir irgendwann den Wald unsicher machen können, aber mit dem Stadtpark fangen wir an, wo sich aber noch … nach Filoux´s Ansicht zu viele Hunde rumtreiben; aber wir haben es ja nicht eilig …; ich hätte in jedem Fall nie gedacht, dass mein Hübscher so schnell, so viel lernt u. ich feiere jeden noch so kleinen Erfolg mit ihm u. ganz sicher ist jetzt schon, dass mein kl. Angsthase viel, viel mutiger ist, als er selber weiß u. klar ist auch, dass er ein richtiger Typ ist, eine richtige kl. Persönlichkeit u. auch hier sagt uns die Kompetenz von “Wir retten Hunde e.V.” … u. in 4 Wochen ändert sich der Hund wieder u. … ich kann es nur noch mal u. immer wieder betonen u. jedem ans Herz legen … wenn du, ihr , sie … einen Hund möchtet, dann wendet euch vertrauensvoll an “Wir retten Hunde e.V.”, denn alle, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, sind kompetent, engagiert u. wissen genau wovon sie reden, sind konsequent u. verlässlich da, wenn man sie braucht u. das … solange man es braucht, weil sie wirklich an den Tieren interessiert sind u. nicht nur an der Unterschrift unter einem Schutzvertrag u. mit jedem adoptierten Hund, trägt man außerdem noch zur Kastration eines anderen Hundes in Rumänien bei u. falls man keinen Hund halten kann o. darf, kann man auch Pate werden o. einfach spenden, o. shoppen gehen im Internetshop …; u. wenn es dann doch ein Hund sein soll, dann macht nichts glücklicher u. zufriedener, als miterleben zu dürfen wie aus einem ängstlichen Straßenhund mit hoffnungsloser Vergangenheit, ein immer mutiger werdender Hund wird, der das Leben endlich auch mal genießen kann u. alles aufsaugt, was es zu bieten hat … ; ich kenne nichts, was mit diesem Gefühl vergleichbar wäre u. ich bin die, die sich nicht vorstellen konnte, nach Pauline jemals wieder einen Hund zu haben u. bin jetzt schockverliebt u. das wird von Tag zu Tag schlimmer u. ich bin auch schon 53, hab einen 23-jährigen Sohn u. war verheiratet …; in diesem Sinne … es lohnt sich u. ich hatte euch vorgewarnt … mich kurz zu fassen ist nicht meine Stärke ..