FRANZI GLÜCKSKEKS

Hallo Leute, hier bin ich ,die Franzi Dreibein!

Ich hab nämlich, als ich noch sehr klein war mein rechtes Hinterbein verloren. Na ja, nicht so richtig verloren, ich weiß nur noch , da war ein Auto, und dann hatte ich plötzlich schreckliche Schmerzen in meinem Bein. Wie lange ich da auf der Straße gelegen und geweint und geschrien habe vor Schmerzen, weiß ich nicht mehr, aber plötzlich haben mich zwei Hände hoch gehoben und weg getragen. Ich hab nur gedacht: „Jetzt ist es aus mit mir!“. Aber nein, ich bin dann eingeschlafen, und als ich wieder wach wurde, hatte ich ein Hinterbein weniger. Natürlich hatte ich noch eine ganze Zeit Schmerzen, aber die gingen dann weg.
Und ich hab gelernt mich auf drei Beinen zu bewegen, mittlerweile kann ich das ganz gut, ich flitze fast wie ein Hund mit vier Beinen. Da wo ich aufgewacht bin, waren noch viele andere Hunde, aber ich und andere mit einem Handicap waren in einem extra Haus. Mein bester Freund war der Franz Ferdinand, der hatte nur ein Auge, wir spielten zusammen und hatten viel Spaß mit einander. Aber eines Tages war der Franz Ferdinand weg und ich ganz alleine in unserem Kennel. Das war furchtbar, ich war so einsam.
Aber eine Zeit später wurde ich in eine Box in einem Transporter gesetzt, in dem waren noch viele andere Boxen und in jeder war ein Hund. Der Transporter fuhr los, viele viele Stunden lang. Wir hatten alle Angst, denn wir wussten ja nicht wo es hin ging und dass wir auf unserer Fahrt ins Glück waren.

Immer wieder hielt der Transporter an und Hunde wurden ausgeladen und weg getragen. Am Abend wurde auch ich aus dem Transporter geholt und wieder in eine Box in ein Auto gesetzt. Ich hab so gezittert vor Angst, aber neben meiner Box saß eine Frau, die hat ganz lieb mit mir gesprochen. Verstanden hab ich nix, das war ein ganz komisches Kauderwelsch, was die Frau da sprach, aber sie hat sich lieb angehört. Endlich hielt das Auto, und ich wurde mit der Box in ein Haus und in ein Zimmer getragen. Da war es schön warm und in meiner Box lag ein weiches Kissen, und der Mann und die Frau sprachen ganz nett in ihrem Kauderwelsch mit mir. Ich sage euch, ich war so müde nach der langen Fahrerei, da fielen mir bald die Augen zu. Ich hab gar nicht gemerkt, dass der Mann auch in dem Zimmer auf dem Sofa schlief, er wollte mich wohl nicht alleine lassen. Das war nett von ihm, aber ich hab in der Nacht so laut geschnarcht, dass der Mann kaum schlafen konnte, aber ich hab das gar nicht gemerkt. Als ich am Morgen aufwachte, da lag ich im Nassen, da hatte ich mich doch in der Nacht eingepieselt. Mann, hab ich mich geschämt! Da wollte ich das auflecken, aber die Frau und der Mann haben nur das nasse Kissen weggenommen und mir ein anderes in die Box gelegt. Sie haben kein bisschen geschimpft, im Gegenteil, sie haben so eine Straße aus Leckerlies gelegt, die dufteten so lecker, da bin ich dann raus aus der Box und hab alle aufgefressen.
Die Frau und der Mann haben dann ganz vorsichtig versucht mich zu strecheln, erst hatte ich Angst, aber die Frau hat immer meine Ohren gestreichelt, als wüsste sie, dass das meine Lieblingsstreichelstelle ist. Ja, und da bin ich nicht mehr in die Box zurück. Stattdessen bin ich mit einem Satz aufs Sofa gesprungen, da war eine schöne weiche Decke extra für mich und dann wurde ich gestreichelt und gestreichelt und gestreichelt. Ich sag euch, das war so schön, da hab ich mir gesagt:“Hier gefällts mir, hier bleib ich!“

Hier gibt es auch noch drei Katzen, die hab ich anfangs immer angebellt, da haben die Schiss gekriegt und sind in den ersten Stock gerannt. Jetzt belle ich nicht mehr, na ja, manchmal schon, ich muss ja zeigen, dass ich der Herr im Haus bin, auch wenn die Katzen vor mir da waren. Aber wir werden schon Freunde werden.
Ich hab schon viel gelernt, ich kann auch das Kauderwelsch schon ganz gut verstehen, jedenfalls weiß ich, was Frauchen mit Sitz, Platz und Komm meint.
Ich gehe auch in die Hundeschule, weil ich noch viel mehr lernen will. Aber ich laufe schon wunderbar an der Leine, fahre gerne im Auto mit und werde auch nicht verrückt, wenn ich mal allein bleiben muss. Aber wenn Frauchen und Herrchen dann zurück kommen, da solltet ihr mal sehen wie ich mich freue, ich sause durch das Zimmer, überschlag mich fast, rutsche auf dem Parkett aus und falle auf den Po. Aber ich bin doch so glücklich, wenn die beiden Menschen, die ich so lieb hab und die mich auch lieb haben, wieder da sind. Ich sag euch: Ich heiße jetzt nicht mehr Franzi Dreibein, oder Franzi Hinkebeinchen oder Franzi Humpelstilzschen, ich heiße jetzt FRANZI GLÜCKSKEKS.
Wuff und Tschüss !